Sonntag 27. Mai 2001, 10:30 Uhr, wir
sitzen seit 3 ½ Stunden im Bus nach Hause, 13 Stunden Fahrt liegen noch vor
uns.
Wir sind 50 TeilnehmerINNEN
einer Pilger- und Studienfahrt, der Badischen Landesarbeit für Posaunenchöre,
nach Rom, auf der Rückreise.
Die lange Fahrt mag für
viele ein Horror sein, uns hat eine Woche kultureller Höhepunkte, gemeinsamer
Erlebnisse in einer tollen Gruppe mit Bläser- und Gesangseinsätzen an
antiken/historischen Orten voll entschädigt.
Unter professioneller
Leitung von Giovanni Risotto (Hans Reiser) und seiner Frau Marianne sind wir
der Geschichte Roms von der Antike bis zur Neuzeit nähergekommen. Noch vor
Bezug des Quartiers bei den „Franziskanerinnen de la Croce“ am Sonntag den
20.05.01, haben wir uns schon zu den ersten Sehenswürdigkeiten aufgemacht.
Im Laufe der Woche wurden
die wichtigsten und größten Monumente Roms vertraute Plätze für uns. Dank der
Ortskenntnissen von Hans und Marianne kamen wir bei wohlproportionierten Touren
zum Colosseum, Pantheon, Forum Romanum, den Katakomben, dem Petersdom, der
Paulskirche, der spanischen Treppe, dem Trevi Brunnen, den Vatikanischen Museen
mit der neu renovierten sixtinischen Kapelle, und vielen weiteren unzähligen
kleinen und großen Kirchen, Gebäuden, Bögen und Plätzen. Für jedes noch so
kleine Kleinod hatte Hans eine Geschichte parat, die wohl nicht jeder
Romreisende hören wird. Zwei Ausflüge führten uns außerhalb Roms. In Tivoli
beeindruckte uns die „Villa Hadriana“ mit ihren gigantischen Ausmaßen, die
„Villa d’Este“ überraschte uns mit der Vielfalt der Brunnenbaukunst des
Mittelalters. „Ostia antica“ war der alte Hafen Roms; heute liegt er 20 km im
Landesinnern. Auch hier Ruinen großer Prachtbauten und Straßen, zu einer Zeit,
in der man in Deutschland noch in Lehmhütten hauste.
In diesem sehr
abwechslungsreichen, kulturellen Besichtigungsprogramm war für uns alle die
Papstaudienz am Mittwoch, den 23.05.01, der absolute Höhepunkt. Für die
BläserInnen unter uns war es bei heißem und strahlenden Sonnenschein
Schwerstarbeit über 2 Stunden für ca. 25.000 Gläubige die Feierlichkeit
musikalisch zu begleiten. Zur Ein- und Ausfahrt des Papstes Johannes Paul II
erklang der Bläserruf von Walter Haffner mehrmals aus „Gott danken ist Freude“.
Aus Armins „Rommappe“ spielten wir auf Drängen der Sicherheitsleute, denen
unsere Musik sehr zu gefallen schien, fast alle Stücke. Beim Aufruf unserer
Blechbläsergruppe der Landesarbeit für Posaunenchöre in Baden spielten wir ein
Marienlied, extra in Ton gesetzt von Armin. Ein Beamter überreichte Armin einen
Dirigentenstab für „il maestro“ zum guten Gelingen unseres Blasens aus der
„ersten Reihe“. Damit ist die Badische Landesarbeit im Besitz ihrer ersten
„Rom-Reliquie“. Nach Erteilung des Segens für alle, versammelten sich die 22
BläserINNEN um den Stuhl Petri zum Gruppenbild mit Papst Johannes Paul II – ein
erhebender Augenblick.
Rom bei Nacht ist fast
genauso umtriebig wir bei Tag. Einige Plätze wie die „Spanische Treppe“ oder
der „Trevi Brunnen“ sind Haupttreffpunkte der römischen und der internationalen
Jugend.
Die römische Küche hat uns
nicht enttäuscht. Jeden Tag haben Hans und Marianne uns zu neuen Gaumenfreuden
geführt.
Die Unterbringung bei den
„Franziskanerinnen de la Croce“ war hervorragend, auch der neue Metroanschluß
im Stadtteil war für uns eine große Erleichterung für die Fahrten in
Stadtzentrum.
Beim Abschiedsabend wurden
noch die Ehrentitel “Schinderhannes“ und „Bloody Mary“ an unsere beiden
Rom-Führer verliehen. Armin Schäfer erhielt ein Lob für die Idee, als
Mitorganisator und als musikalischer Leiter.
Einige von uns waren
bestimmt nicht das letzte mal in Rom.